Möchten Sie ein neues Produkt auf den Markt einführen und Sie vorbereiten deshalb eine Marktforschung? Möchten Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden messen oder das Feedback Ihrer Mitarbeiter erhalten? Möchten Sie lernen, wie Sie den Fragebogen verarbeiten, um wertvolle Ergebnisse zu erzielen? Wenn Sie Umfragen erstellen, stellen Sie dem Befragten richtige Fragen, die er gut verstehen kann. Es ist nicht nur wichtig viele Antworten zu kriegen, sondern sie auch korrekt interpretieren.

An konkreten Beispielen zeigen wir Ihnen, wie Sie einen Online-Fragebogen oder eine Online-Umfrage korrekt zusammenstellen und was Sie wieder vermeiden sollten.

Was werden Sie in diesem Artikel lernen?

  • Umfragen erstellenwie man den Fragebogen strukturiert
  • wie man Fragen richtig formuliert
  • welche Fehler man vermeiden soll
  • welche Fragen sollte man überhaupt nicht stellen

Erstellen Sie den Fragebogen fehlerfrei

Sie erstellen einen Fragebogen, weil Sie Daten erhalten möchten. Anhand der Daten wollen Sie Entscheidungen treffen und Änderungen in Ihrem Unternehmen durchführen. Solche Änderungen kosten oft viel Geld. Es sind Investitionen, die auf die Zukunft Ihres Unternehmens Einfluss haben. Fehler bei der Vorbereitung der Umfrage können sich fatal auf Ihr Unternehmen auswirken. Wenn Sie Daten von schlechter Qualität erhalten oder die Daten falsch interpretieren, erhalten Sie Fehlinformationen, die Sie möglicherweise in die falsche Richtung weisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine falsch erstellte Umfrage:

  • falsch negative oder falsch positive Ergebnisse bringen kann,
  • fehlerhafte oder irrelevante Daten sammelt,
  • falsche Perspektiven schafft, die die Umfrage kontraproduktiv machen.

Daher lohnt es sich, Zeit und Mühe in die Bearbeitung der Umfrage zu investieren, um eine glaubwürdige Grundlage für die Entscheidungsfindung zu gewinnen. In diesem Artikel bringen wir praktische Tipps, die Ihnen beim erstellen der Umfrage helfen.

Struktur des Fragebogens

Eine übersichtliche und sinnvolle Struktur des Fragebogens hilft Ihnen, die Qualität der Antworten der Befragten zu verbessern und die Rückflussrate zu erhöhen, da der Befragte im Fragebogen gut orientiert ist. Wenn man die Fragen im Fragebogen falsch ordnet, kann das die Befragten von dem Ausfüllen des Fragebogens ganz abraten. Wie soll man also die Fragen im Fragebogen richtig struktuieren?

Einführungsfragen

Die Einführungsfragen sollten für die Befragten möglichst angenehm, interessant und einfach sein. Die Fragen dieses Typs dienen zur Sicherung der Aufmerksamkeit der Befragten und sollten zum Gefühl der leichten Bewältigung des ganzen Fragebogens führen.

Sensible Themen

Wie erstellen Sie den Fragebogen so, dass Sie die Befragten mit einer sensiblen Frage nicht entmutigen? Sensiblere Fragen sollten sehr sorgfältig und sinnvoll gestellt werden. In keinem Fall werden sie am Anfang des Fragebogens platziert, um Ihre Befragten nicht zu entmutigen. Die beste Lösung besteht darin, die Anzahl sensibler Probleme von den am wenigsten sensiblen auf die sensibelsten zu erhöhen. Der Befragte wird somit mehr Vertrauen aufbauen und mit größerer Wahrscheinlichkeit den gesamten Fragebogen ausfüllen.

Beispiel einer Sensiblen Frage:

Was ist Ihre Konfession?
Unterstützen Sie finanziell eine politische Partei?

Hinweis: Nach diesen Fragen, die sich am Anfang des Fragebogens befinden, füllen nur wenige Befragte das gesamte Formular aus. Die heiklen Fragen sollen immer zu den im Kontext zusammenhängenden Fragen zugeordnet werden.

Es kommt häufig vor, dass Sie aufgrund des Zwecks der Umfrage eine sensible Frage stellen müssen. Ihre Befragten werden eine solche Frage wahrscheinlich nicht beantworten wollen, da sie ihre Privatsphäre zu sehr beeinträchtigt. Ein typisches Beispiel für ein solches Problem ist das Haushaltseinkommen. Paradoxerweise ist die Antwort auf diese Frage ein sehr wichtiger Parameter, nach dem normalerweise andere Antworten bewertet werden.

Aus diesem Grund ist es sehr angebracht, die Sensibilität des Problems zu verringern. Mit der Frage des Haushaltseinkommens können Sie die Sensibilität der Frage durch Verwendung von Intervallen verringern. Obwohl ein Teil der Informationen verloren geht, erhalten Sie eine zuverlässigere Antwort. Wir zeigen Ihnen einen konkreten Beispiel:

Eine sehr sensible Frage zum Haushaltseinkommen:

Einkommen

Eine weniger sensible Intervallfrage:

Einkommen

Schlussfragen

Die Erhebung personenbezogener und demographoscher Daten der Befragten wie Alter, Geschlecht, Wohnsitz usw. erfolgt normalerweise am Ende des Fragebogens. Der Grund ist der gleiche wie bei sensiblen Fragen – zuerst müssen Sie das Vertrauen des Befragten mit angenehmeren Fragen gewinnen. Der Befragte muss zunächst verstehen, wohin der Fragebogen geht und was er untersucht. Nur dann ist er bereit, seine persönlichen Daten anzugeben.

Erstellen Sie den Fragebogen für Ihre Befragten

Wenn Sie einen tollen Fragebogen bilden wollen, sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass Sie den Fragenbogen nicht für sich selbst bildet, sondern für die Befragten. Falls Sie wollen, dass der Rückfluss des Fragebogens möglichst hoch ist, ist es nötig, ihn der Zielgruppe anzupassen. Der erste Schritt ist richtige Formulierung der Fragen.

Formulieren Sie Fragen klar und grammatikalisch richtig

Unabhängig davon, mit welchem ​​Publikum Sie arbeiten, müssen die Fragen klar und leicht verständlich sein. Erleichtern Sie den Befragten das Ausfüllen des Fragebogens, und Sie erhalten klare Antworten.

  • Schreiben Sie Ihre Fragen in einfachen Sätzen. Zu komplexe oder umfangreiche Fragen können die Befragten verwirren oder entmutigen.

Falsch: Was sagen Sie zu der Massage, die Sie in unserem neu eröffneten Entspannungsmassagezentrum erhalten haben und die Ihnen gegen Schmerzen und Müdigkeit helfen sollte?

Richtig: Wie fühllen Sie sich nach der Kopfmassage?

  • Vermeiden Sie unbekannte Begriffe. Klare Begriffe sind ein sehr wichtiger Faktor, um qualitativ hochwertige Antworten zu erhalten. Wenn der Befragte einen Begriff nicht versteht, antwortet er wahrscheinlich nicht nach den Tatsachen. Er schätzt die Antwort ab oder er denkt sich sogar die Antwort aus. Verwenden Sie daher keine unnötig komplexen oder fremden Begriffe, die die Befragten möglicherweise nicht kennen.

Falsch: Glauben Sie, dass der Genotyp den Phänotyp beeinflusst?

Richtig: Glauben Sie, dass Gene das Erscheinungsbild von Organismen beeinflussen?

  • Verwenden Sie keine Abkürzungen, auch wenn diese in der Einleitung zum Fragebogen erläutert werden. Der Befragte erinnert sich nicht an die Abkürzung und das ständige Zurückkehren zu den Erklärungen kann ihn entmutigen.
  • Bereiten Sie den Fragebogen grammatikalisch richtig und fehlerfrei vor. Sie haben bereits bei sich selbst bemerkt, dass die Quelle für Sie weniger vertrauenswürdig ist, je mehr Fehler und Tippfehler Sie irgendwo im Text sehen.

Beschränken Sie Ihre Befragten nicht

Stellen Sie nicht zu viele dichotome Fragen – einfache geschlossene Fragen, die normalerweise mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Der Befragte wählt hier nur zwischen zwei Optionen.

Beispiel: „Mögen Sie grüne Farbe?“ (Antwort „Ja“ oder „Nein“)

Bei dieser Frage können Sie verzerrte Ergebnisse erhalten, wenn der Befragte keine große Auswahl hat.

In diesem speziellen Fall wissen Sie, ob dem Befragten die grüne Farbe gefällt, aber Sie wissen nicht, ob es sich um die beliebteste Farbe handelt. Es ist nicht einmal möglich zu sagen, ob er die grüne Farbe wählen würde, wenn er sie mit anderen Farben vergleichen würde. Außerdem wird die Frage ohne Kontext gestellt. Der Befragte wählt möglicherweise die grüne Farbe im Zusammenhang mit dem Kauf eines T-Shirts, jedoch nicht mehr im Zusammenhang mit dem Kauf eines Autos.

Verwenden Sie keine suggestiven Fragen

Ein sehr häufiges Problem bei Fragebögen sind suggestive Fragen, die so konstruiert sind, dass der Befragte nicht anders als vorgeschlagen antworten kann. Ein anschauliches Beispiel für eine suggestive Frage ist auf dem Bild zu sehen. Bei dieser Frage ist absolut klar, welche Variante der Befragte wählt.

Suggestive Fragen

Eine solche Frage zu stellen ist nicht nur überhaupt nicht sinnvoll, sondern die erhaltenen Antworten können Sie auch zu keiner vernünftigen Entscheidung benutzen.

Verwenden Sie keine negativen Fragen

Negation in einem Satz wirkt auf den Leser nicht gut. Dies gilt auch für die Fragen im Fragebogen. Die Negation verringert die Verständlichkeit der Frage und kann die Antwort des Befragten beeinflussen. Ein typisches Beispiel ist die Frage „Was gehört nicht…“ oder „Was wollen Sie nicht? Was präferrieren Sie nicht?“

Negative Frage:

Negation

Positive Frage:

Positive Frage

Vermeiden Sie problematische Wörter

Jemand sagt Ihnen, dass er oft im Internet einkauft. Wie würden Sie diese Information Interpretieren?

Der Befragte gab an, dass er im Internet oft einkauft, aber jede Person weist diesem Wort in verschiedenen Kontexten verschiedene Werte zu. Deswegen ist es nicht möglich, die Antworten mehrerer Personen miteinander zu vergleichen.

Für einige bedeutet oft einmal im Monat, für andere ist das einmal in der Woche. Aus diesem Grund ist es angebracht, Wörter auszuschließen, die nicht klar interpretiert werden können.

Die Wörter, die definitiv nicht für die Verwendung im Fragebogen geeignet sind, umfassen: oft, gelegentlich, wenig, manchmal, selten usw.

Stellen Sie sich beim Erstellen des Fragebogens vor, wie Sie die einzelnen Ergebnisse des Fragebogens messen und analysieren und danach mithilfe der Daten Entscheidungen treffen. Fragen sollten so gestellt werden, dass die Antworten so vergleichbar und quantifizierbar wie möglich sind.

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Artikel geholfen hat. Auf unserem Blog gibt es noch viel mehr über die Erstellung der Fragebögen. Lesen Sie weiter!

Wenn Sie Fragen, Vorschläge oder Anmerkungen (nicht nur zur Serie) hätten, kontaktieren Sie uns per Facebook, Twitter, oder E-Mail.

Glossar

  • r Befragte – Teilnehmer einer Untersuchung, der die Fragen beantwortet
  • e Rückflussrate – das Verhältnis zwischen den beantworteten Fragebögen und den versendeten Fragebögen

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